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Tintenfisch-Enzym gegen chemische Kampfstoffe  
  Mit einem Enzym des Tintenfischs wollen Frankfurter Forscher chemische Kampfstoffe entgiften. Es ist bereits gelungen, das Enzym DFPase aus den Kopfganglien des Tintenfisches zu isolieren.  
Einen diesbezüglich erfolgreichen Versuch durch den Chemieprofessor Heinz Rüterjans vermeldete die Universität Frankfurt am Freitag.
Gegen Phosphorverbindungen
DFPase (Diisopropylfluorophosphatase) ist der natürliche Gegenspieler organischer Phosphorverbindungen, die für chemische Kampfstoffe verwendet werden. Dazu zählt unter anderem das Nervengas Sarin, mit dem vor sechs Jahren ein Anschlag auf die U-Bahn in Tokio verübt wurde.

Die Forscher setzten das Gen für das Enzym in Bakterien ein. Damit sei jetzt die breitere Produktion eines Mittels gegen diese Kampfstoffe möglich.
Nur in geringen Mengen vorhanden
Die Wirkung von DFPase wurde bereits vor 60 Jahren nachgewiesen. Das Enzym findet sich im Gewebe zahlreicher Säugetiere und wurde auch in einigen Pflanzenarten entdeckt.

Allerdings kommt es nur in winzigen Mengen vor. Für die Gewinnung von wenigen Mikrogramm des Enzyms musste das Team um Rüterjans zentnerweise Tintenfischköpfe verarbeiten.

Im Vergleich zu anderen Tierarten verfüge der Tintenfisch jedoch über viel DFPase. Dadurch könne er auch eine größere Menge von Nervengift vertragen, ohne geschädigt zu werden.

(APA/dpa)
 
 
 
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01.01.2010