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Ariane-Satelliten in falscher Umlaufbahn  
  Die europäische Trägerrakete Ariane-5 hat in der Nacht zum Freitag zwei Telekom-Satelliten ins All gebracht, aber auf eine zu niedrige Umlaufbahn gesetzt.  
Wie die Betreibergesellschaft Arianespace in Evry bei Paris mitteilte, funktionierte die letzte Stufe der Trägerrakete nicht richtig. Zunächst hatte es so ausgesehen, als sei alles planmäßig gelaufen.
Anfangs alles planmäßig
Die Rakete hob um 23.58 Uhr (MEZ) vom Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guyana ab. Anschließend setzte sie den europäischen Nachrichtensatelliten Artemis und den
japanischen Rundfunksatelliten BSAT-2b aus. Die beiden Satelliten haben zusammen ein Gewicht von 4,4 Tonnen.

Artemis sollte beim Aufbau eines europäischen Satellitennavigationssystems und auch als Relaisstation zwischen Satelliten genutzt werden. Dazu sollte der 3105 Kilogramm schwere Satellit mit einer neuen Ionen-Antriebstechnik über Zentralafrika in Position gebracht werden.
Satelliten auf zu niedriger Umlaufbahn
Statt wie vorgesehen auf einer geostationären Umlaufbahn von 800 Kilometern in Erdnähe und 36.000 Kilometern in Erdferne landeten die Satelliten auf einer sehr viel niedrigeren Umlaufbahn. Arianespace-Chef Jean-Marie Luton bat die Kunden von Kourou aus um Verzeihung.

Auf einer Pressekonferenz in Kourou um 15.00 Uhr (MESZ) sollte nach seinen Worten über die Chancen
berichtet werden, die Satelliten auf die richtige Bahn zu bringen. Was den europäischen Nachrichtensatelliten Artemis angeht, waren die Experten eher optimistisch, da er über zwei wieder startbare Antriebswerke verfügt.
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Fünfte Mission dieses Jahres
Der Start der Ariane-5 war die fünfte Ariane-Mission dieses Jahres und die 142. insgesamt. Artemis soll auch für Kontakte zu der in Aufbau befindlichen Internationalen Raumfahrtstation (ISS) eingesetzt werden. Die Betreibergesellschaft Arianespace ist
Weltmarktführer für kommerzielle Raumfahrtprojekte. Im Frühjahr hatte Arianespace bereits den japanischen TV-Satelliten BSAT-2a ins All gebracht. Der nächste Start einer europäischen Trägerrakete ist für den 23. August vorgesehen: Dann soll eine Ariane-4-Rakete den internationalen Kommunikationssatelliten Intelsat-902 ins All bringen.
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Japanischer Satellit mit nur einem Antriebswerk
Dagegen ist der japanische Satellit mit einem Antriebswerk ausgestartet, das sich nur einmal starten lässt. Die Betriebszeit der beiden Satelliten dürfte auf jeden Fall unter den ursprünglich vorgesehenen zehn Jahren bleiben.

(dpa/red)
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01.01.2010