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Antike Sickergrube entdeckt  
  Nördlich von Klagenfurt wurde jetzt eine antike Sickergrube entdeckt. Der Schacht, in den vor rund 2000 Jahren Fäkalien und Abfälle entsorgt wurden ist ein wissenschaftliches 'Füllhorn'.  
Aus der Untersuchung der antiken Abfälle und Speisereste durch Archäologen des Landesmuseums für Kärnten erwarten sich die Forscher neue Erkenntnisse über Essgewohnheiten und Handelsbeziehungen.
Vier Meter tief
Am Rand der Hauptstraße, die vorbei zwischen Kapitol und Forum in das Zentrum der römischen Provinzhauptstadt Virunum führte, haben die Archäologen des Landesmuseums für Kärnten unter Leitung von Dr.Heimo Dolenz die vier Meter tiefe antike Sickergrube entdeckt.

Der gemauerte Schacht war Teil des fünf Kilometer langen unterirdischen Kanalnetzes von Virunum. Gefäße, Münzen oder Speisereste, die vor rund 2000 Jahren in den Schacht gefallen waren, erleichtern heute nicht nur die Datierung von Bauphasen umliegender Gebäude, sondern vervollständigen auch das Bild von den Lebens- und Essgewohnheiten der Einwohner von Virunum.

Vor allem die Untersuchung des Füllmaterials aus der Sickergrube durch Paleo-Ethnobotaniker und Archeo-Zoologen bringt wertvolle Ergebnisse.
Humus unter dem Mikroskop
Der Humus aus dem Schacht wird unter dem Mikroskop untersucht, Samen geben Aufschluss über die gegessenen Früchte.

Die romanische Bevölkerung von Virunum unterhielt offenbar rege Handelsbeziehungen mit den südlichen Provinzen des römischen Reiches, was sich auch im Nahrungsangebot manifestiert. Sogar Austernschalen fanden sich in der Sickergrube.

(red)
 
 
 
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01.01.2010