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Leishmaniose-Epidemie in Afghanistan  
  Die Verbreitung der Hautkrankheit Leishmaniose in der afghanischen Hauptstadt Kabul hat nach Auskunft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) epidemische Ausmaße erreicht.  
Mindestens 100.000 Menschen hätten sich in der Stadt bislang mit der durch Sand- oder Schmetterlingsmücken übertragenen Hautkrankheit, infiziert, bestätigte WHO-Sprecher Dick Thompson am Montag in Genf.
->   WHO
Krankheit kann Gesicht entstellen
Durch den Beginn der jährlichen Sandmücken-Saison, eine fehlende medizinische Betreuung und Massenauswanderungen der Afghanen aus dem Kriegsgebiet könnte die Krankheit auch in andere Gebiete wie Masar-i-Scharif und Kandahar eingeschleppt werden, in denen sie bisher normalerweise nicht vorkommt, warnte die WHO-Sprecherin Loretta Hieber Girardet.

Die Krankheit kann irreversible Hautläsionen verursachen und das Gesicht entstellen.
Soziale Auswirkungen
Wenngleich nicht lebensbedrohlich habe die Leishmaniose doch insbesondere soziale Auswirkungen, sagte die Sprecherin. Infizierte Frauen dürften ihre Kinder nicht mehr stillen. Sie würden von ihren Männern gemieden. Junge Mädchen, die lebenslang typische Narben im Gesicht und am Hals tragen, fänden oft keinen Partner.
Ursache: Mangelnde Hygiene
Grund für die ungewöhnlich hohen Zahlen infizierter Menschen sind laut WHO mangelnde Hygiene und fehlende Abfallbeseitigung. Außerdem verursacht der Krankheitsüberträger selbst eine schnelle Ausbreitung von Leishmaniose.

Durch den Insektenstich werden die einzelligen parasitischen Erreger (Leishmanien) von Mensch zu Mensch übertragen. Bisher seien nur wenige Medikamente zur sofortigen Behandlung verfügbar. Das läge unter anderem an mangelndem Spendeninteresse, so die WHO.
->   Mehr zum Informationen zur Leishmaniose
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01.01.2010