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Erneut riesiger Eisberg in Antarktis abgebrochen  
  In der Antarktis ist erneut ein riesiges Stück eines Eisberges abgebrochen und ins Meer gestürzt: Das Eisbergteil sei rund 76 Kilometer lang und 7,4 Kilometer breit, teilten US-Experten am Donnerstag mit.  
Die von einem Aufklärungs-Satelliten bereits am 5. Mai aufgezeichneten Infrarot-Aufnahmen des Naturereignisses wurden am Nationale Eis-Forschungszentrum ausgewertet.

Der "C-18" getaufte Eisberg ist demnach mit einer Fläche von 562 Quadratkilometern etwa so groß wie der Bodensee. Nach Angaben des Zentrums löste sich C-18 vor wenigen Tagen vom Packeis im Ross-Meer.
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Schelfeis
Schelfeis sind auf dem Meer schwimmende Eisplatten, die vom Eis auf dem Festland gespeist werden. In der Antarktis sind 1,54 Millionen Quadratkilometer Fläche von Schelfeis bedeckt.

Die Dicke des Schelfeises beträgt am seewärtigen Rand 200 bis 300 Meter, sie kann bis auf 1000 Meter zunehmen. Die Dicke hängt vom Zustrom zum Festland, Druck, Abschmelzen und Anfrieren von Eis ab. Am Rand des Schelfeises entstehen durch Abbruch Eisberge.
->   Mehr über das Ross-Schelfeis
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Folgen der Klimaerwärmung?
Bereits im März war vom so genannten Larsen-Schelf im Osten der antarktischen Halbinsel ein riesiger Eisberg kollabiert. Ökologen warnten damals bereits, diese Abbrüche seien Folge der Erderwärmung durch den Treibhauseffekt.

Gletscher und Eisberge seien - wie einst die Kanarienvögel der Bergleute in den Kohlegruben - die sichersten Warner vor Kohlendioxid-Gefahr, sagte Kalee Kreider vom Nationalen Umwelttrust in den USA.

Kurz darauf hatte sich neuerlich ein riesiger Eisberg von vergleichbarer Größe gelöst. In diesem Fall handelte es sich jedoch nach Angaben der Experten um einen natürlichen Vorgang: Das Eis in der Antarktis schiebt sich langsam aber stetig ins Meer vor - auch größere Eisberge brechen dabei immer wieder ab.
->   science.ORF.at: Riesige Eisscholle von Antarktis weggebrochen
Eisberge bedrohen Öko-System in der Antarktis
Wissenschaftler hatten danach vor allem die Folgen des ersten abgebrochenen Eisberges untersucht - und dramatische Auswirkungen auf lokale Ökosysteme fest gestellt.

Nach Auskunft der Forscher hat der Eisberg die Produktion von Phytoplankton um 40 Prozent reduziert - und das in einer Gegend, die zu den biologisch produktivsten der gesamten Antarktis gehört. Plankton steht am Beginn der marinen Nahrungskette, seine Verminderung hat Auswirkungen auf alle übrigen Meeresbewohner.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
->   National Snow and Ice Data Center
->   Mehr zum Thema Antarktis in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010