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Uni-Reform: Schüssel gibt Gehrer Rückendeckung  
  Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) erhält bei ihren Plänen zur Universitätsreform Rückendeckung durch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP). Mit den "alten Zöpfen", wie der Pragmatisierung, der Staatslenkung und dem alten Dienstrecht, könne man dem Konkurrenzdruck der besten ausländischen Unis nicht standhalten, erklärte Schüssel in der Tageszeitung "Die Presse" (Freitag-Ausgabe).  
Er verweist auf erfolgreiche Ausgliederungen wie den Tiergarten Schönbrunn und die Marchfeld-Schlösser, wo mit einem eingefrorenen Budget "die Qualität um Lichtjahre" gesteigert worden sei.
Aufgestocktes Budget
Laut "Presse" betonte Schüssel, dass die Universitäten nun sogar ein um die Studiengebühren aufgestocktes Budget bekämen und sich damit mit den besten Universitäten der Welt messen könnten.

Zur Kritik an der Zusammensetzung des fünfköpfigen Universitäts-Rats sagte Schüssel: "Solange Steuergelder - und zwar beachtliche Summen - verwendet werden, ist es völlig klar, dass Fachleute wie bei einem Aufsichtsrat eingesetzt werden."
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Der Universitätsrat
Laut neuem UG besteht der Universitätsrat aus fünf weisungsfreien Mitgliedern, wobei zwei vom Senat gewählt und zwei vom Ministerium bestimmt werden. Diese vier Personen wählen ein fünftes Mitglied. Eine Funktionsperiode dauert fünf Jahre. Die Mitglieder dürfen weder aktive noch pensionierte Angehörige der betreffenden Uni sein.

Aufgaben: Beschließt vom Rektor vorgelegten Entwicklungsplan und Leistungsvereinbarung, wählt auf Senats-Vorschlag den Rektor und schließt dessen Arbeitsvertrag und eine Zielvereinbarung mit ihm ab. Legt die Anzahl der Mitglieder und die Zusammensetzung des Senats fest, genehmigt Studienangebote und hat ein Einspruchsrecht gegen Studienpläne. Genehmigt Rechnungsabschluss und Leistungsbericht des Rektors sowie dessen Vorschlag zur universitätsinternen Ressourcenverteilung.
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Evaluierung "selbstverständlich"
Die Universitäten von morgen würden sich auch einer gewissen Evaluierung und Kontrolle stellen müssen - sowohl durch die Regierung als auch durch die Studierenden. Das finde er selbstverständlich. "Kein Mensch denkt daran, dass da irgendwelche Politgranden sitzen, sondern Fachleute", so der Bundeskanzler.
Demonstrationen "für die Vergangenheit"
Kein Verständnis zeigt Schüssel für den Vorwurf, durch die Reform werde die Mitbestimmung stark reduziert. Er habe regelmäßig die Klagen der Uni-Lehrer gehört, man habe Hunderte Stunden in Sitzungen verbracht, in denen man besser lehren und forschen könnte. "Jetzt fällt dieser Leerlauf in den Gremien weg, und nun wird demonstriert, dass alles so bleibt, wie es ist."

"Seltsam" findet es der Kanzler, "dass Studenten auf die Straße gehen, um für die Vergangenheit zu demonstrieren." Durch die Uni-Reform könnten die Hochschüler schauen, was mit ihrem Geld geschieht, ob die Qualität der Lehre und der Einrichtungen stimmt, ob es genügend Prüfungstermine gebe.
->   Die Presse: Tauziehen um die Uni-Reform - "Mit alten Zöpfen kein Mithalten"
->   Alles zum Thema Uni-Reform in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010