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ÖAW: Budgetsituation und neue Mitglieder  
  Werner Welzig, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), problematisierte am Mittwoch ihre Budgetsituation. Zudem wurden 24 neue Mitglieder der Akademie vorgestellt.  
"Nur mit Stillstand ist zuverlässig zu rechnen"
"Der Stillstand oder Rückgang ist das einzige, womit wir in diesen Jahren zuverlässig rechnen können", blickte Welzig auf die Budgetsituation der Akademie in den vergangenen drei Jahre zurück. Denn das jährliche ÖAW-Budget sei in dieser Zeit unverändert geblieben bzw. durch Bindungen zurückgegangen.
Keine mittelfristigen Verpflichtungen
Kein Gesetzgeber stelle zur Zeit glaubhaft eine Unterstützung für eine bestimmte Frist in Aussicht, kritisierte Welzig. "Von auch nur mittelfristigen Verpflichtungen, wie es sie bei verwandten Institutionen in manchen Nachbarländern gibt und in Zukunft angeblich auch bei den österreichischen Universitäten geben wird, war bisher niemals die Rede."
Positive Einflüsse
Welzig anerkannte aber auch positive Einflüsse und nannte die von der Bundesregierung zur Verfügung gestellten Sondermittel für Forschungs- und Technologieförderung in Höhe von rund 509 Mill. Euro. Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung hat der Akademie davon insgesamt 61,27 Mill. Euro zugeteilt.

"Wir haben solcher Art Möglichkeiten des Auf- und Ausbaus erhalten, die in den vergangenen Jahrzehnten undenkbar waren", sagte Welzig. Dem Ziel, im kleinen Land Österreich einige im internationalen Wettstreit wahrnehmbare Zentren außeruniversitärer akademischer Forschung zu schaffen, sei man damit jedenfalls einige Schritte näher gekommen. Mit viel mehr Geld, als die ÖAW erhalten habe, hätte sie in dieser kurzen Zeit verantwortungsvoll gar nicht umgehen können.
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Akademie hat 24 neue Mitglieder
Die ÖAW hat am Mittwoch auch 24 neue Mitglieder vorgestellt, darunter auch einen Nobelpreisträger: der US-Forscher österreichischer Herkunft Eric Kandel. Insgesamt vier Wissenschaftler wurden als wirkliche Mitglieder und 19 in- und ausländische Forscher als korrespondierende Mitglieder neu in die Akademie aufgenommen.

In die mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse wurden zwei wirkliche Mitglieder gewählt: Hans Peter Schönlaub , der Direktor der Geologischen Bundesanstalt, und Hans Troger, Professor Professor für Allgemeine Mechanik an der TU Wien. In die philosophisch-historische Klasse der wurden Andre Gingrich, Professor für Sozialanthropologie der Universität Wien, und Gerhard Neweklowsky, Professor für Slavistik der Uni Wien, als wirkliche Mitglieder gewählt.
->   Die Mitglieder der Akademie
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Sondermittel: Positiv und Gefahr zugleich
Welzig dankte explizit "für die Entwicklung der letzten Jahre", macht sich aber dennoch Sorgen um die Zukunft. Gerade weil die Akademie einmalige zusätzliche Mittel bekommen habe, sei ihre Situation heute riskanter als jemals zuvor.

"Was wir zu bauen beginnen - bauen im realen wie im übertragenen Sinne -, all das wird Fragment bleiben, wenn kein Einverständnis darüber hergestellt werden kann, wie es weitergehen soll", so der Akademie-Präsident.

Wenn das "Prinzip Nachhaltigkeit" in unserem Gemeinwesen durch das "Prinzip Hoffnung" ersetzt werde, "wenn es weiterhin bei dem Bittgang um gelegentliche Sondermittel bleibt, wenn uns statt Budgetzahlen Verheißungen angeboten werden, dann werden die letzten Dinge ärger sein als die ersten", so Welzig.
->   ÖAW
 
 
 
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01.01.2010