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Dinosaurier: Aufstieg und Ende durch Asteroiden?  
  Das Schicksal der Dinosaurier war laut einer neuen Studie stärker mit Kometen- oder Asteroiden-Einschlägen verknüpft als angenommen. Nicht nur das Ende der Urzeitechsen, sondern auch ihr Aufstieg hängt demnach damit zusammen.  
Eine solche kosmische Katastrophe - ein Asteroideneinschlag nahe der mexikanischen Halbinsel Yucatan vor rund 65 Millionen Jahren - gilt seit längerem als "Todesstoß" für die Dinosaurier.

Der Theorie der US-Geologen zufolge könnte ein ähnliches Ereignis ihnen viele Millionen Jahre zuvor auch zum Aufstieg verholfen haben, wie die Wissenschaftler im US-Magazin "Science" vom Freitag berichten.
Kosmischer Staub als Beweis
Paul E. Olsen vom Lamont-Doherty Observatorium der Columbia Universität in Palisades (US-Staat New York) und Kollegen entdeckten Iridium-Staub aus dem Weltraum neben Dinosaurier-Fußabdrücken in der Erdkruste.

Eine neue Technik ermöglichte ihnen, die Iridium-Schichten an mehreren Fundstätten im Nordosten der USA rund 200 Millionen Jahre zurückzudatieren.

"Unsere Ergebnisse führen zu der These, dass es vor rund 200 Millionen Jahren einen Kometen- oder Asteroideneinschlag gab, dem bald darauf die Vorherrschaft der Dinosaurier im Jura folgte", erläutert Ko-Autor Dennis Kent von der Rutgers Universität in New Brunswick (US-Staat New Jersey).
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Das Sterben der Dinosaurier
Dinosaurier entstanden vor 220 Mio. Jahren und starben vor 65 Mio. Jahren aus. Mit ihnen verschwanden zahllose andere Tierarten. Als Grund für dieses Massensterben wird heute vor allem ein Asteroideneinschlag angenommen, der zu dramatischen Klimaveränderungen geführt haben soll. Diese Theorie stammt von den beiden amerikanischen Physikern und Geologen Luis Alvarez und seinem Sohn Walter Alvarez aus dem Jahr 1978.

Riesige Mengen verdampften Gesteins und Staub gelangten demzufolge in die Atmosphäre und behinderten die Sonneneinstrahlung so sehr, dass die Temperaturen weltweit gesunken und die Pflanzen eingegangen wären. Gestützt wird diese Theorie durch eine weltweit verbreitete Gesteinsschicht aus dieser Zeit, die ungewöhnliche Mengen an Iridium und Osmium enthält, die häufig in Asteroiden vorkommen.
->   Mehr zur Einschlags-Theorie von Alvarez
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Freie Bahn für die Saurier
Nach Interpretation der "Science"-Autoren wurden andere Arten, die die Dinosaurier bis dahin in Schach gehalten hatten, durch die veränderten Lebensbedingungen nach dem Einschlag ausgelöscht oder zumindest dezimiert.

Dadurch war der Weg für die Saurier frei, sich ungestört zu entwickeln und auf der Erde auszubreiten. "Dinosaurier hatten 135 Millionen Jahre Zeit, (die Erde) zu beherrschen", schreibt Kent, bis der nächste Komet oder Asteroid mit seinen Auswirkungen auf die Umwelt auch ihrem Leben ein Ende bereitete.
->   "Science"
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Chaostheorie erklärt Aussterben der Dinosaurier
->   Massensterben: Neue Beweise für Asteroiden-Einschlag vor 65 Mio. Jahren
 
 
 
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01.01.2010