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Forschungsförderung: Kritik an neuer Dachgesellschaft  
  Die Bundesregierung präsentierte diese Woche eine neue Dachgesellschaft für die Förderung der wissenschaftlichen Forschung. Kritik daran kommt nun vom Wissenschaftsfonds, der sich gegen eine übergeordnete Holding und für die Schaffung eines Forschungsministeriums ausspricht.  
Die Bedenken gegen die neue "Gesellschaft des Bundes für Innovation - Forschung Austria" wurden von Arnold Schmidt, dem Präsidenten des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), bei einer Diskussionsveranstaltung an der Technischen Universität (TU) am Donnerstag Abend in Wien geäußert.
Holding für alle Fördereinrichtungen
Die Gesellschaft wird nach Beschluss der Regierung im Infrastruktur-Ressort bei Minister Mathias Reichhold (FPÖ) angesiedelt.

Sie soll die großen Fonds - FWF, Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF) und Innovations- und Technologiefonds (itf) - die Austrian Research Centers, die Technologie Impulse GmbH (TIG) sowie die Austrian Space Agency (ASA) unter einem Dach vereinen.
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200 Millionen Euro
Das Fördervolumen der "Gesellschaft des Bundes für Innovation - Forschung Austria" wurde am Mittwoch von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel mit rund 200 Mill. Euro plus der Sondertranchen für die Technologieförderungen jährlich beziffert. Die neue Gesellschaft soll nach Angaben aus dem Büro Reichholds mit 1. Jänner 2003 stehen und auch die Zuordnung der einzelnen Fonds und Institutionen bis zu diesem Zeitpunkt erfolgen.
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"Großes System ein Denkfehler"
Schmidt bezeichnete die Idee "ein großes System, das alles betreut" als Denkfehler. Speziell im Falle des FWF seien dabei keine Synergien zu erwarten, da dieser Fonds in Österreich einzigartig sei.
Vorschlag eines Forschungsministeriums
Stattdessen sollte man die ministeriellen Zuständigkeiten durchforsten. So fällt alleine der FWF in die Zuständigkeit von zwei Ministerien. Insgesamt fünf Ministerien seien in Österreich für Forschungsförderung zuständig.

Anstatt die Universitäten mit den Schulen zu einem Bildungsministerium zusammenzufassen, sollte man über ein einheitliches "Forschungsministerium" nachdenken. In diesem sollten die Kompetenzen von Fachhochschulen über Universitäten bis hin zu Forschung und Technologieentwicklung konzentriert sein.
Consemüller für Ministerien-Aufteilung
Knut Consemüller, Vorsitzender des Rats für Forschung und Technologieentwicklung, verteidigte dagegen die Einteilung in ein einheitliches Bildungsministerium und die davon unabhängige Kompetenz für den Bereich der wirtschaftsnahen Entwicklung in einer Art Technologieministerium.

Diese Zweiteilung habe sich auch in vielen wirtschaftlich erfolgreichen Ländern Europas bewährt.
->   Infrastrukturministerium
->   Bildungsministerium
->   Wissenschaftsfonds (FWF)
->   Rat für Forschung und Technologieentwicklung
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01.01.2010