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Walfang: Polit-Streit geht weiter  
  Der Polit-Streit bei der in Japan laufenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) geht weiter. Während Island aus Protest die Konferenz boykottiert, wurde die Einrichtung zweier neuer Wal-Schutzzonen im Südpazifik sowie im Südatlantik abgelehnt.  
Keine Mehrheiten
Für entsprechende Vorstöße Australiens, Neuseelands und Brasiliens kam am Dienstag nicht die erforderliche Drei-Viertel-Mehrheit zu Stande.

Japan gab seinerseits nur unter starken Protesten sein Ansinnen auf, über eine Abschaffung der Schutzzone im Indischen Ozean abstimmen zu lassen.
"Hier bewegt sich nichts"
Mit einer hauchdünnen Mehrheit von 21 zu 20 Stimmen wurde zudem Japans Vorstoß abgelehnt, in seinen vier heimischen Walfang-Gebieten die Tötung von 50 Zwergwalen zu erlauben. Japan wollte, dass den Gemeinden die Jagd als Unterstützungsmaßnahme gewährt wird, bis das seit 1986 geltende Verbot des kommerziellen Walfangs entfällt.

Laut Umweltschützern steckt die noch bis Freitag dauernde IWC-Tagung angesichts des ausgewogenen Meinungsbildes in einer Zwickmühle. "Hier bewegt sich nichts", sagte ein Sprecher der Organisation WWF der dpa.
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Boykott Islands
Unterdessen kam es auf der Konferenz zu einem Eklat. Aus Wut über die Ablehnung einer vollen Mitgliedschaft mit Stimmrecht boykottierte Island am Dienstag die Konferenz.

Island hätte das Lager um Japan und Norwegen verstärkt, die beide für eine Abschaffung des internationalen Walfangmoratoriums eintreten.
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Österreich für Ende des "wissenschaftlichen" Walfangs
Bei der IWC-Tagung tritt Österreich für ein Ende des so genannten wissenschaftlichen Walfangs und für die Aufnahme aller Wal- und Delfinarten in die IWC-Bestimmungen ein.

Österreich ist bei der Konferenz, deren beschlussfassender Teil am Freitag beginnt, durch Andrea Nouak vom Umweltministerium und ein Mitglied der Botschaft in Japan vertreten.
Kommerzieller Walfang seit 1986 verboten
Die IWC hat 1986 den kommerziellen Walfang verboten. "Da in den letzten Jahren eine Reihe neuer, walfangfreundlicher Länder in die IWC aufgenommen wurden, steigt aber die Gefahr, dass die Stimmen für die Aufhebung des Verbots in absehbarer Zeit überwiegen", hieß es am Dienstag in einer Aussendung des Umweltministeriums.
Gegen Stimmenkauf
Dafür ist eine Dreiviertel-Mehrheit notwendig. "In diesem Zusammenhang wendet sich Österreich nachdrücklich gegen die immer wieder behauptete Praxis, die Aufnahme neuer IWC-Mitglieder mit der Erfüllung anderer wirtschaftlicher Wünsche in Zusammenhang zu bringen." Zuletzt hatte die Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen Japan schwere Anschuldigungen wegen Stimmenkaufs erhoben.
Für neue Walschutzgebiete
Österreich werde auch die Einrichtung weiterer Walschutzgebiete unterstützen, wurde in der Aussendung des Umweltministeriums betont.

Bisher existieren zwei solche Regionen, eine im Indischen Ozean, eine um die Antarktis. Außerdem unterstützt Österreich alle Resolutionen, die eine Aufnahme sämtlicher Wal- und Delfinarten in der IWC-Regelwerk befürworten.

Derzeit regelt die Walfangkommission den Bestand von zehn Bartenwal- und fünf Zahnwalarten.
->   IWC
->   Mehr über Walfang in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010