News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Mineralölwirtschaft setzt "Initiative pro Klimaschutz"  
  Vor kurzem hat Umweltminister Wilhelm Molterer dazu aufgerufen, die Wärmedämmung zu verbessern, weil dadurch der CO2-Ausstoss deutlich gesenkt werden kann. Heute zog die Mineralölindustrie nach und stellte ihre "Initiative pro Klimaschutz" vor.  
Laut dem Kioto-Protokoll sollen die Treibhausgase in Hinkunft um 13 Prozent gesenkt werden. Veraltete Heizkessel und ungenügende Wärmedämmung beinhalten in diesem Zusammenhang große Einsparungspotenziale, wie Vertreter der Mineralölwirtschaft betonen.
Veraltete Heizkessel
Jeder dritte Haushalt in Österreich heizt derzeit mit Öl. Die Energieverwertungsagentur hat eine Studie über die Einsparungspotentiale gemacht. Fritz Unterpertinger von der EVA fand veraltete Heizkessel: "40 Prozent der Heizkessel sind älter als 20 Jahre, rund 50 Prozent sind älter als 15 Jahre. Alleine durch die Sanierung bestehen nennenswerte Energiesparpotentiale"
Automatischer Rückgang
Im Raumwärmebereich wird das größte CO2-Einsparungspotential vermutet. Selbst wenn keine eigenen Initiativen mehr gestartet werden, werden die Ausstösse bis 2010 zurückgehen. Das ergibt sich durch anstehende Sanierungen, kaputte Heizkessel und neue Heizungen in Neubauten. Wenn noch zusätzliche Maßnahmen gesetzt werden, steigt das Sparpotential, sagt Unterpertinger.
25% Reduktion
"Diese Maßnahmen reichen von der Wärmedämmung, Verbesserung der Heizungstechnik über die Kaminrenovierungen bis hin zum verstärkten Einsatz von Solaranlagen und der regelmässigen Wartung der Heizungsanlage", so Unterpertinger von der EVA. "Dadurch ist eine 25%ige Reduktion des Energieverbrauchs möglich."
Vorbild Verkehr
Es sollen aber nicht nur die Hausbesitzer sein, die etwas für das Klima tun. Wolfgang Ruttenstorfer vom Fachverband der Mineralölindustrie schwebt eine Lösung vor, wie sie im Bereich Verkehr getroffen wurde. Im Auto-Öl-Programm der EU haben sich Automobilindustrie und Politik durch eine freiwillige Vereinbarung darauf geeinigt, den Treibstoffverbrauch der Neuwagenflotte bis zum Jahr 2008 um 25 Prozent zu senken.

"Genau das Gleiche will die Mineralölindustrie. Auch dort werden bereits verbesserte Technologien von den Kessel- und Brennerherstellern angeboten und die Mineralölindustrie ist in der Lage, die dafür nötigen Heizöle zum Beispiel durch reduzierten Schwefelgehalt zur Verfügung zu stellen", sagt Ruttensdorfer. So sollen neue energiesparende Technologien wie die Brennwerttechnologe ermöglicht werden.
Neue Schlüsseltechnologie
Die Brennwertechnologie wird derzeit erst von rund 20 Unternehmen in Österreich angeboten. Sie soll zur Schlüsseltechnologie werden, da sie durch niedrigere Abgastemperatur und die Nutzug der Kondensationswärme Energie sparen hilft. Die Mineralölwirtschaft plant Aktionen zur Heizungsmodernisierung, die Installateure sollen für die neue Technologie geschult werden. Mit der Ölbrennwerttechnik soll der CO2-Verbrauch zusätzlich 10 Prozent gesenkt werden.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010