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Chance für Österreich: Nationalparkidee ausweiten  
  Die EU-Erweiterung sei eine große Chance für die österreichischen Nationalparks, so Umweltminister Wilhelm Molterer am Dienstag Abend bei der Ausstellungseröffnung der Nationalparks Austria im Parlament.  
Die Ausstellung soll anlässlich des Tags der Nationalparks am Freitag, den 24. Mai zeigen, dass sich die Idee der Nationalparks bewährt hat. In den vergangenen zehn Jahren wurden fünf Nationalparks in Österreich errichtet, der sechste ist derzeit im Entstehen.
Derzeit drei Prozent des Bundesgebietes
Im Oktober soll das Gesäuse in der Steiermark zum Nationalpark ernannt werden - traditionellerweise werden die Nationalparks am Nationalfeiertag aus der Taufe gehoben. Derzeit machen die Nationalparks Kalkalpen, Donauauen, Thayatal, Hohe Tauern und Seewinkel drei Prozent des Bundesgebietes aus.
Lange Antragliste
Zu Beginn der 1980er Jahre sei der durchschlagende Erfolg der Nationalparks nicht zu erwarten gewesen, sagt Peter Rupitsch vom Nationalpark Hohe Tauern bei der Präsentation im Parlament.

"Die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen, ist das, was von internationaler Seite besondere Beachtung fand. Tatsache ist, dass nach anfänglicher Skepsis der ortsansässigen Bevölkerung das Gegenteil eingetreten ist, wir haben eine ganze Liste von Gemeinden, die Anträge an uns stellen", so Rupitsch.

"Auch im Wissen, dass diese Nationalpark-Ausweisung mit strengen Schutzvorschriften verbunden ist", das sei der beste Beweis, dass der österreichische Weg der Richtige sei, erklärte Rupitsch.
Chance Ungarn und Tschechien
Mit der EU-Erweiterung tut sich auch für die Nationalparks noch ein weites Betätigungsfeld auf: "Das ist eine große Chance", meint Molterer. "Übrigens auch in Niederösterreich. Gerade jetzt ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Tschechien besonders wichtig."

Die Anforderungen für das Prädikat Nationalpark sind allerdings schwierig zu erreichen. Das zeigt das Beispiel des Salzburger und Tiroler Teils des Nationalparks Hohe Tauern, der von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) noch nicht als Naturpark anerkannt ist - er ist derzeit nur geschützte Landschaft.
Nur Vorarlberg geht leer aus
"Wenn das Gesäuse zu den Nationalparks dazukommt, haben acht Bundesländer einen Nationalpark", resümiert Molterer. Nur Vorarlberg bleibt dann ohne eigens ausgewiesenen Nationalpark.

In allen übrigen Bundesländern werden die Diskussionen um die Nutzung der Natur sicher nicht so schnell abgeschlossen sein. Umso mehr, als immer mehr Touristen in die Nationalparks strömen.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   Nationalparks Austria
 
 
 
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01.01.2010