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Verheiratete Väter: Weniger Testosteron im Blut  
  Verheiratete Väter, die viel Zeit mit ihrer Familie verbringen, haben weniger Testosteron im Blut als Junggesellen. Das haben US-Forscher herausgefunden, wie das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" berichtet.  
Die Forscher der Universität Harvard vermuteten, dass der geringere Anteil des männlichen Sexualhormons Väter treuer machen und ihren Familiensinn wecken könnte.
Wirkung des Familienlebens?
Umgekehrt sorge möglicherweise das Familienleben selbst für ein Absinken des Testosterons, so dass sich ein selbstverstärkender Kreislauf ergäbe. Ein Einfluss äußerer Ereignisse auf den Testosteron-Spiegel ist beispielsweise aus dem Sport bekannt.
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Testosteron - wichtigstes männliches Sexualhormon
Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Seine Wirkung beruht vor allem in der Entwicklung bzw. Ausprägung der primären männlichen Geschlechtsorgane (Penis und Hoden, Anm.). Außerdem beeinflusst es sekundäre Geschlechtsmerkmale wie z.B. den Bartwuchs und die Muskelmasse. Es steuert zudem die Spermienproduktion und wirkt bei der Blutbildung mit.

Nicht zuletzt werden durch Testosteron bestimmte Stimmungen und Verhaltensweisen gesteuert, z.B. die Libido. Das Hormon wird in den Hoden gebildet und von dort über das Blut zu den Wirkorten transportiert.
->   Mehr Information über Testosteron
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Deutlichste Unterschiede bei Vätern
Der Harvard-Anthropologe Peter Gray hatte die Testosteronwerte im Speichel von insgesamt 58 Männern gemessen - Singles, Ehemännern und verheirateten Vätern.

Zwar seien die Werte bei allen Probanden dem natürlichen Zyklus entsprechend im Tagesverlauf gefallen, bei Ehemännern jedoch stärker als bei Junggesellen.

Und bei Vätern hätten sich noch deutlichere Unterschiede zu den Singles gezeigt, berichtete Gray der Zeitschrift. Seine Originalarbeit ist im Fachjournal "Evolution and Human Behaviour" erschienen.
Suche nach weiteren Effekten
Gray möchte nun nach unterschiedlichen Effekten von Ehe und Vaterschaft suchen, indem er den Testosteron-Spiegel von geschiedenen Vätern untersucht, die gemeinsam mit ihrer Ex-Frau das Sorgerecht für ihre Kinder haben.
->   "New Scientist"
 
 
 
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01.01.2010