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Medizin-Unis: Künftig 21 Universitäten in Österreich  
  Sollten die Medizinischen Fakultäten in Wien, Graz und Innsbruck tatsächlich in eigenständige Universitäten umgewandelt werden, wie dies in der vom Ministerrat beschlossenen Regierungsvorlage für ein neues Universitätsgesetz vorgesehen ist, erhöht sich die Zahl der österreichischen Hochschulen ab 2004 von 18 auf 21.  
Schon derzeit sind die drei Medizinischen Fakultäten die Giganten in der heimischen Universitätslandschaft: Sie haben mehr Personal und mehr Budget als jede andere Fakultät und mehr Studierende als so manche Universität.
Vorarbeiten ab Herbst: Gründungskonvent
Wird die Umwandlung wie in der Regierungsvorlage geplant vom Nationalrat beschlossen, müssen bereits im Herbst die Vorarbeiten für die Medizin-Unis beginnen. Die Medizinischen Fakultäten müssen - so wie alle Universitäten - einen Gründungskonvent einberufen, ihre Vertreter für den künftigen Universitätsrat bestimmen, den Rektor und den Senat wählen.

In die Eigenständigkeit sollen die Medizin-Unis am 1. Jänner 2004 entlassen werden.
Medizin-Uni Wien: Siebtgrößte des Landes
Nach einer Modellrechnung des Bildungsministeriums, die von den derzeitigen Studierenden- und Personalzahlen ausgeht (Stand Wintersemester 2001/02), wäre die Medizin-Universität Wien dann die siebentgrößte österreichische Universität: Sie hätte 11.363 Studierende und 1.864 wissenschaftliche Mitarbeiter.

Um diese Zahlen würde die Universität Wien "schrumpfen", die dann nur mehr rund 56.300 Studenten und 1.537 wissenschaftliche Mitarbeiter hätte.
21 Universitäten
 
Grafik: APA

Die zukünftig 21 Universitäten Österreichs, rot eingezeichnet sind die drei neuen medizinischen.
Kleinere Medizin-Unis in Graz und Innsbruck
Die Medizinische Universität Graz würde mit 4.629 Studierenden und die Medizin-Uni Innsbruck mit 3.967 Studenten zu den kleinsten der wissenschaftlichen Universitäten zählen. Weniger gibt es nur an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Montanuni Leoben.

Im Gegenzug würde die Uni Innsbruck auf 19.442 Studierende und 798 wissenschaftliche Mitarbeiter "schrumpfen", die Uni Graz auf 19.198 Studenten und 714 wissenschaftliche Mitarbeiter.
Studierende und Personal in Zahlen
 
Grafik: APA

Modellrechnung nach Studenten- und Personalzahlen (Wintersemester 2001/2002)
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Ärztekammer gegen Zwang zu Medizin-Unis
Kritisch beurteilt die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) die Schaffung eigenständiger Medizinischer Universitäten. ÖÄK-Präsident Otto Pjeta plädierte in einer Aussendung für eine freie Wahl der Organisationsform durch die jeweiligen Standorte. Jede Universität solle entscheiden können, welche Struktur für sie die sinnvollste sei. "Autonomie sollte auch heißen: Freie Wahl der Organisationsform", so Pjeta. Es sei kontraproduktiv, einer Medizinischen Fakultät wie Innsbruck, deren Gremien sich zu über 90 Prozent gegen die Ausgliederung ausgesprochen haben, diese Lösung aufzuzwingen.


Gleichzeitig sprach er sich "zur Sicherung der Qualität des Medizinstudiums" für die Beschränkung der Ausbildungsplätze an Medizin-Unis aus.
->   Stellungnahme der ÖAK
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WU wird zweitgrößte Hochschule
Damit wäre die Wirtschaftsuniversität (WU) Wien mit 20.250 Studierenden die zweitgrößte Hochschule des Landes.
->   Die Österreichischen Universitäten
->   Bildungsministerium
->   Ärztekammer
->   Mehr zur Debatte um die Medizin-Unis in science.ORF.at
->   Das science.ORF.at-Archiv zur Uni-Reform
 
 
 
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01.01.2010