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Rauchfreie Schulen: Für Schüler und Lehrer?  
  Jeder dritte 15jährige in Österreich raucht regelmäßig, jeder fünfte Elfjährige hat es schon einmal ausprobiert. Angesichts solcher Zahlen kann sich Gesundheits-Staatsekretär Waneck (FPÖ) ein absolutes Rauchverbot an Schulen vorstellen - für Schüler und für Lehrer.  
Raucherecken stiften an
Kinder und Jugendliche schauen sich das Rauchen vor allem von Gleichaltrigen ab. Viele Schulen haben Raucherecken eingerichtet, dort seien rauchende Schüler für jüngere ein Vorbild, meint Gesundheitsstaatsekretär Reinhart Waneck.

"Wenn wir unserer Pflicht nachkommen, alle öffentlichen Gebäude rauchfrei zu machen, dann muss das auch für Schulen zutreffen," so Waneck im ORF-Radio.
Lehrerzimmer ohne Qualm
Fairerweise müssten dann auch die Lehrer aufs Rauchen verzichten: "Das (Anm. Rauchverbot) muss dann auch für das Lehrerzimmer gelten." Wenn das Rauchen an Schulen für Lehrer und Schüler verboten werde, dann müsste sichergestellt sein, dass Jugendliche nicht heimlich in den Toiletten weiterrauchen, meint Waneck weiter.
Zuständigkeit liegt im Bildungsministerium
Zuständig für ein Rauchverbot an Schulen sei allerdings das Bildungsministerium. Gespräche zwischen Gesundheitsstaatssekretariat und Bildungsministerium seien geplant, heißt es aus dem Büro Waneck.
Abhängig binnen Wochen
Wer früh zu rauchen beginnt, bleibt dabei: Laut internationale Studien hören 80 Prozent der Jugendlichen nicht mehr auf.

Die langjährige Schädigung der Lunge erhöhe das Lungenkrebsrisiko beträchtlich, meinte der Lungenfacharzt Michael Studnicka auf einer Pressekonferenz am Dienstag - die Dauer sei entscheidend, nicht unbedingt die Menge der Zigaretten.

Es daure nur wenige Monate, bis der Körper vom Nikotin abhängig wird, längstens ein halbes Jahr, sagte der Lungenfacharzt und Raucher-Entwöhnungsexperte Hartmut Zwick. Die Abhängigkeit von Nikotin sei mit der von Kokain zu vergleichen, sagt Zwick.
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Einstiegsdroge Tschick
Michael Studnicka bezeichnete Zigarettenrauchen als (verkannte) Einstiegsdroge: Marihuanakonsum sei bei Rauchern achtmal häufiger, Alkoholkonsum dreimal häufiger und Kokainkonsum 25mal häufiger.
->   Raucher fangen immer früher an
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Vorbilder geben Anstoß
Den Anstoß zum Rauchen geben den Jugendlichen Vorbilder: Eltern und Gleichaltrige. Studnicka forderte daher ebenfalls ein absolutes Rauchverbot an Schulen (also auch ein Aus für Raucherecken).

Außerdem sollten Kinder bereits im Kindergarten über die Folgen des Rauchens aufgeklärt werden, denn spätestens ab der Pubertät seien Jugendliche schwer mit Aufklärungskampagnen zu erreichen.

Die wirksamste Methode um Jugendliche vom Rauchen abzuhalten, seien teure Zigaretten.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Mehr zum Thema Rauchen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010