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USA: Neues Österreichisches Forschernetzwerk  
  Österreichische Wissenschaftler, die in den USA und Kanada forschen und arbeiten, schließen sich zu einem Verein zusammen, um ihre spezifischen Interessen gemeinsam besser verfolgen zu können.  
Über 300 Forscherinnen und Forscher der verschiedensten Disziplinen sind bereits in einem losen Netzwerk verbunden, nun wollen sie ihrer informellen Zusammenarbeit und dem Informationsaustausch auch einen institutionellen Rahmen geben.
Am Wochenende werden rund 45 "Delegierte" aus 15 US-Bundesstaaten in der österreichischen Botschaft in Washington den Verein "ASciNA" (Austrian Scientists in North America) gründen. Die Initiative wurde vom Wissenschaftsattache in den USA und u.a. science.ORF.at -Host, Philipp Steger, gestartet. Organisatorisch wird das Projekt unterstützt vom "Office of Science and Technology" (OST) an der Botschaft in Washington.
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Aufbau des Netzwerks mit Schwierigkeiten verbunden
Seit seinem Amtsantritt vor rund zwei Jahren hat Steger das Büro von einer "One-Man-Show" auf inzwischen drei Personen aufgestockt, eine Mitarbeiterin, Jutta Kern, arbeitet auf Basis eines Stipendiums des Bildungsministeriums mit. Den Wunsch nach einem eigenen Team zu realisieren war angesichts des Sparkurses in der Bundesverwaltung keine leichte Aufgabe, betont Steger im Gespräch mit der APA. Aber mit einem genauen Konzept und einem Business Plan konnte er bisher die für Wissenschaft und Forschung zuständigen Ministerien, das Verkehrs- und Infrastruktur-Ministerium sowie das Bildungsministerium von der Sinnhaftigkeit der getätigten Investitionen überzeugen. Beim "Rat für Forschung und Technologieentwicklung" gibt es Anfang Juli noch ein Hearing.
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Weltweit zwei österreichische Wissenschaftsattaches
Steger agiert als einer von nur zwei österreichischen Wissenschaftsattaches an österreichischen diplomatischen Vertretungen weltweit. Neben den USA ist nur noch an der Vertretung bei der EU ein Diplomat alleine für Wissenschaftsangelegenheiten zuständig, sonst wird das Thema von den Kulturattaches "mitbetreut".

Der ehemalige Sekretär von Wissenschaftsminister Caspar Einem (SPÖ) sah seine Funktion an der Botschaft in Washington von Anfang an als "serviceorientiert" und als wichtiges Bindeglied zwischen den österreichischen Wissenschaftsinstitutionen wie der Akademie der Wissenschaften, den Universitäten, des Forschungsförderungsfonds und den quer über die USA und Kanada verstreuten österreichischen Forscherinnen und Forschern.
Vernetzung im Schneeball-System
Der Aufbau des rot-weiß-roten Wissenschafts-Netzwerks funktionierte im "Schneeball-System", da bisher keine Datensammlung über Österreicher im akademischen Leben in Nordamerika vorhanden war, erläutert Steger: Die Initiative wurde mit systematischen Datenerhebungen in ausgewählten Regionen und mit Mundpropaganda bekannt gemacht, die neuen Aktivisten warben bei ihren Kollegen.
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Verteilung der Disziplinen: Naturwissenschaften dominieren
Interessant ist die Verteilung zwischen den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen: Rund 80 Prozent der bisher im USA-Netzwerk erfassten Österreicher ressortieren zu den Naturwissenschaften, der Anteil der Geisteswissenschafter ist vergleichsweise eher gering. Spitzenforscher in den Bereichen Medizin, Mathematik, Physik und Genetik fänden in Österreich oft einfach nicht genügend Möglichkeiten, sich auf ihrem Gebiet weiter zu spezialisieren und müssten daher in die USA "ausweichen", erläutert Steger.
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Hauptaufgabe des Netzwerks: Kommunikation
Die Hauptaufgabe des neuen Wissenschafter-Netzwerks sieht Steger in der Aufrechterhaltung der Kommunikation mit der akademischen Welt in Österreich sowie der gegenseitigen Unterstützung im "fremden" Umfeld in Nordamerika. Große Bedeutung solle aber der eigenständigen Arbeit der Wissenschafter untereinander zukommen. ASciNA wird zwar autonom arbeiten und soll dadurch die Kontinuität der Aktivitäten sichern.

Unterstützende Infrastruktur, wie die umfangreiche Datenbank und der monatliche Newsletter, wird allerdings weiters an der österreichischen Botschaft angesiedelt bleiben.
->   Originalartikel von Philipp Steger in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010