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Nitrofen-Skandal: Weitere Pestizide in Öko-Weizen  
  Bei Suche nach der Ursache für die Verseuchung von Öko-Lebensmitteln mit Nitrofen gibt es offenbar eine neue Spur, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" meldet.  
Drei weitere verbotene Pestizide
Das Magazin zitiert in seiner neuen Ausgabe aus einem bisher unveröffentlichten Gutachten eines Hannoveraner Labors, wonach eine Probe aus der Mühle des niedersächsischen Futterherstellers GS Agri neben Nitrofen auch die Rückstände von drei weiteren verbotenen Pestiziden enthielt.

Bei den im April untersuchten Körnern, die als Öko-Weizen deklariert waren, handelte es sich nach Erkenntnissen des Labors deshalb nicht um Öko-Getreide. Das Ergebnis spreche vielmehr "für eine Vermischung des Ökofuttergetreides mit belastetem Getreide aus konventionellem Anbau", heißt es in dem Untersuchungsbericht.
->   Der Spiegel
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Der Nitrofen-Skandal
Nach bisherigen Erkenntnissen haben Ökobetriebe in ganz Deutschland monatelang Weizen an Geflügel verfüttert, der mit dem giftigen Unkrautvernichtungsmittel Nitrofen verseucht war. Das Agrarministerium in Niedersachsen geht davon aus, dass Fleisch und Eier von betroffenem Geflügel in den Handel gelangten und verzehrt wurden. Das EU-weit verbotene Nitrofen gilt als krebserregend.
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Nitrofen-Werte durch illegale Herbizid-Entsorgung?
Die Experten des Labors halten es laut Bericht auch wegen der festgestellten hohen Nitrofen-Werte für denkbar, dass ein Umweltsünder Restbestände mehrerer verbotener Herbizide entsorgt und möglicherweise über eine Charge Korn gekippt hat. Nur so sei der hohe Nitrofen-Wert zu erklären.

Bisher wurden in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt Nitrofen-Spuren in Öko-Eiern, Masthähnchen und Futter gefunden. Zahlreiche Betriebe sind gesperrt. Die Firma GS Agri darf vorerst kein Ökofutter ausliefern.

Nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" war Nitrofen bereits im März ein Thema im Berliner Verbraucherschutzministerium. Bei einem Expertengespräch soll ein Mitarbeiter der Kulmbacher Bundesanstalt für Fleischforschung mindestens einen Teilnehmer der Runde auf das Problem angesprochen haben.
->   Welt am Sonntag
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01.01.2010