News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Schweizer liberalisieren Abtreibungsrecht  
  Die Schweizer haben sich am Sonntag in einer Volksabstimmung über die Abtreibung mit großer Mehrheit für eine Fristenlösung ausgesprochen und einem radikalen Verbot eine klare Absage erteilt.  
Zwar machten nach amtlichen Angaben nur 41 Prozent der 4,8 Millionen Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch, doch davon stimmten 72,2 Prozent für die Fristenregelung.
Absage an Kriminalisierung der Abtreibung
Rund 82 Prozent lehnten eine so genannte "Initiative für Mutter und Kind" ab, die eine Abtreibung fast grundsätzlich zu einem kriminellen Delikt gemacht hätte. Übergreifend zeigten sich weitgehend Parteien und Frauenverbände zufrieden mit dem Ergebnis.
Schweiz zieht mit restlichem Europa gleich
Nach der nun am 1. Oktober in Kraft tretenden Änderung des Strafgesetzbuches wird ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen nicht mehr bestraft, wenn die Frau eine Notlage geltend macht und sich von einem Arzt beraten lässt. Die Schweiz zieht so weitgehend mit den meisten europäischen Staaten gleich.

Bislang gehörten die Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch in der Schweiz zu den restriktivsten in Europa. Das Gesetz stammte aus dem Jahre 1942. Es wurde seither nicht verändert, aber sehr liberal gehandhabt. Obschon jährlich etwa 12.000 Schwangerschaftsabbrüche registriert werden, gab es seit 1988 keine Verurteilungen mehr.
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010