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Österreichisches Ehrenkreuz an Soziologen Girtler  
  Mit den Worten "eine schreckliche Angeberei - ich freue mich" kommentierte der für seine markanten Aussprüche bekannte Soziologieprofessor Roland Girtler den Empfang des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse heute Nachmittag in Wien.  
Girtler ist für seine Forschungen und Veröffentlichungen "über Huren, Zuhälter, Wilderer und Adelige" auch einem breiten Publikum als "Randgruppenprofessor" bekannt geworden.
"Hinter meinem Rücken eingereicht"
Nicht so recht anfreunden kann sich Girtler mit jenen Ordenssammlern, die jegliche Protektion einsetzen, um die begehrten Auszeichnungen zu erhalten.

"In meinem Fall haben Studenten hinter meinem Rücken für die Verleihung dieses Ehrenkreuzes eingereicht, daher freue ich mich auch rechtschaffen darüber", so der Soziologe im Gespräch mit der APA. Dabei geht es ihm weniger um das, was er da erhielt, als mehr um die Tatsache, dass ihn seine Schüler damit ehren wollten. "So ein schlechter Professor kann ich also doch nicht sein", sagte Girtler.
"Weihrauch der Symbole"
Aber im Prinzip bleiben Orden für den Wissenschaftler Angeberei, nicht anders als andere Machtsymbole, bestimmte Kleidung oder auch Hymnen und Fahnen am Fußballplatz. "Hier finden eigentlich Kriegsrituale statt", ist der Professor überzeugt.

So werde ein Elfmeter "exekutiert" und die Gesichter der Zuschauer fast martialisch mit den Landesfarben beschmiert. Aber offenbar brauche der Mensch "den Weihrauch seiner Symbole", schließlich haben Orden eine sehr lange Tradition.

Weitere Ehrenkreuze für Wissenschaft und Kunst I. Klasse gingen an den Mathematiker Harald Rindler (Universität Wien) und Wolfgang Sagl, emeritierter Professor an der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien.
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01.01.2010