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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Heuschnupfenzeit: 900.000 Österreicher betroffen  
  Etwa fünf bis zehn Prozent der Erwachsenen und 20 bis 30 Prozent der Vorschulkinder sind in diesen Wochen davon betroffen: die Pollenallergie. In den vergangenen 80 Jahren ist die Zahl damit um das 15-Fache gestiegen.  
Alleine in den vergangenen Jahrzehnten habe sich die Zahl der Allergiker europaweit verdreifacht, so Walter Fiala, Referent für komplementäre Medizin der Steirischen Ärztekammer, am Dienstag in einem Pressegespräch im Rahmen des 1. Grazer Gesundheitstages in der steirischen Landeshauptstadt.
Immer mehr chemische Substanzen
Dass die Zahl der Allergiepatienten in den Arztpraxen immer stärker im Zunehmen ist, bezeichnete der Grazer Allgemeinmediziner als "kein Wunder".

"Waren es vor 100 Jahren gerade einmal hundert chemische Substanzen, die auf uns einwirkten, sind es heute über 13.000", so Fiala. Das Immunsystem werde damit zunehmend überfordert, meint der Mediziner.

Rund 900.000 Österreicher reagieren darauf mit einer so genannten überschießenden Reaktion oder Allergie. Die Suche nach den Ursachen bewegt sich allerdings noch im Bereich des Hypothetischen: "Führend ist die Hygiene-Hypothese, die angibt, dass das Immunsystem durch größtenteils gute hygienische Bedingungen schlicht nicht mehr weiß, wie es reagieren soll", meinte Fiala
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Allergieursache: Mangel an Dauerinfektionen?
Ein Mangel an Dauerinfektionen könnte dafür verantwortlich sein, dass Europäer und Nordamerikaner viel häufiger unter Allergien leiden als Menschen in Afrika, Asien oder Südamerika. So lautet eine der neuesten Theorie bei der Suche nach den Ursachen für den Anstieg von Allergien in Industrieländern.

Erreger wie die Parasitenwürmer Helminth kurbeln die Produktion von infektionsbekämpfenden Stoffen im Körper an. Studien zeigen, dass das Risiko für allergische Reaktionen mit dem wachsenden Anteil dieser infektionsbekämpfenden Zytokine sinkt.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Rinnende Nase, Augenjucken und Atemnot
Bild: Photodisc
Pollen unter dem Mikroskop
Was ein Gesunder gar nicht spürt, belastet den Allergiker enorm: Schon 20 Pollen pro Kubikmeter Luft reichen aus, um typische Beschwerden wie rinnende Nase und Augenjucken bis zu Atemnot hervorzurufen.

Die klassische Medizin tritt den Kampf gegen Allergien mit einer Fülle von Medikamenten an. "Viel zu selten wird nach Ursache und ergänzenden Heilmethoden gefragt", so der Gesundheitsreferent der Stadt Graz, Peter Weinmeister.

Er hat den 1. Grazer Gesundheitstag dem Generalthema "Allergien" gewidmet und dazu sowohl Schulmediziner als auch Vertreter der ergänzenden Heilmethoden eingeladen.
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Allergien - rasant im Steigen
Die Häufigkeit von Allergien nimmt nach Angaben von Experten rasant zu. Nimmt man alle verschiedenen allergischen Erkrankungen zusammen, leiden bereits 25 Prozent der Österreicher an solchen Krankheiten. Bei Allergien handelt es sich um überschießende Immunreaktionen, die durch bestimmte Antikörper - Immunglobulin E (IgE) - vermittelt werden.

Es sind allerdings längst nicht allein die Blütenpollen von Bäumen, Gräsern, Getreide und Kräutern, welche den Allergikern das Leben schwer machen. Auch (Haus-)Staubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze, Küchenschaben und andere Allergene gelten als Auslöser.
->   Mehr zu Allergien in www.medicine-wordwide.de
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Erfolge bei alternativen Methoden
Über Erfolge aus der Richtung der Komplementärmedizin konnte etwa die Grazer Allgemeinmedizinerin und Akupunkteurin Andrea Pribyl berichten.

"Sowohl die Erfahrung aus der täglichen Praxis als auch der Trend vieler Studien zeigen, dass rund 60 bis 70 Prozent der Allergiepatienten von einer Akupunkturbehandlung profitieren", so die Medizinerin.

Günstiger sei es allerdings, schon einige Wochen vor Beginn des Pollenfluges mit der Behandlung zu beginnen. Bei Patienten, die nach der Akupunkturserie bereits mit einem deutlichen Rückgang ihrer Symptome reagieren, würde diese Verbesserung "bis zu drei bis vier Jahre" anhalten.
Grundsätzlich gut behandelbar
Allergien gelten grundsätzlich als relativ gut behandelbar. Neben diversen Arzneimitteln zur Symptomlinderung (Cortison, Antihistaminika etc.) gibt es auch die Spezifische Immuntherapie (SIT, Hyposensibilisierung, "Allergie-Impfung").

Dabei soll das Immunsystem des Patienten so moduliert werden, dass es nicht mehr so "rabiat" auf das jeweilige Allergen reagiert. Die Therapie ist allerdings langwierig. Je enger das Spektrum der Allergene ist, auf die der Betroffene anspricht, desto wirksamer ist die Spezifische Immuntherapie.

Voraussetzung einer zielgerichteten Behandlung ist aber nach wie vor die genaue Diagnose einer Allergie. Zudem kann eine optimale Behandlung das Risiko schwerwiegender "Folge-Erkrankungen" senken: Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass so zum Beispiel das Entstehen eines allergischen Asthmas verhütet werden kann.
->   Mehr zum Thema Allergien in science.ORF.at
->   www.pollenwarndienst.at
 
 
 
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01.01.2010