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Weltumwelttag: Aufschwung durch Japan  
  Gib der Erde eine Chance - lautet das Motto des heutigen Umwelttages. Der Umwelttag wurde erstmals 1972 von den Vereinten Nationen ausgerufen. Jedes Jahr beteiligen sich daran 150 Staaten.  
Österreich hat heuer das Klima als Thema ausgewählt, es gibt dazu rund 70 Veranstaltungen in Gemeinden und Schulen. Besonderen Aufschwung bekommt der Weltumwelttag durch Japan, das gestern das Kyoto-Protokoll ratifiziert hat.
Kyoto-Protokoll: 55 Prozent Abdeckung nötig
Japan ist der 73. Staat, der das Kyoto-Protokoll ratifiziert und sich damit verpflichtet, die Treibhausgase bis 2012 um insgesamt 5,2 Prozent zu senken. Doch auch mit Japan ist das Inkrafttreten des Klimaprotokolls noch nicht sicher. Denn damit es umgesetzt wird, müssen die teilnehmenden Staaten mindestens 55 Prozent der Klimagasemissionen abdecken.

Japan hat mit 8 Prozent der weltweiten Schadstoffbelastung die Statistik wieder enorm verbessert. Derzeitiger Stand: rund 36 Prozent der Treibhausgase sind abgedeckt. Umweltminister Wilhelm Molterer ist zuversichtlich, dass das Kyoto-Protokoll zur Reduktion der Treibhausgase um die Jahreswende in Kraft tritt.
Hoffnungen auf Kanada und Russland
"In Kanada setzt derzeit eine intensive Diskussion über die Umsetzung des Klimaprotokolls ein. Derzeit ist aber noch nicht erkennbar ist, wann das passieren wird", meint Molterer "Und in Russland hat die Regierung der Duma das Protokoll zugeleitet - allerdings kann man noch nicht sagen, wann die Ratifizierung in der Duma abgeschlossen wird." Russland und Kanada decken insgesamt immerhin fast 21 Prozent der Emissionen ab.
Mehr Emissionen in Österreich
In Österreich selbst sei keine positive Entwicklung zur Erreichung des Klimaziels von minus 13 Prozent der Treibhausgase erkennbar. Im Bereich Hausbrand und Verkehr werden die Emissionen sogar mehr und nicht weniger, sagt Umweltminister Molterer.

"Ich sage offen, dass ich mit einer Entwicklung nicht zufrieden bin: Dass sich bis dato auf Bundesebene ausschließlich der Umweltminister sich mit Klimaschutz beschäftigt. Auch im Parlament wird das Thema bisher ausschließlich im Umweltausschuss diskutiert. Meiner Meinung nach ist es nötig, dass andere Ausschüsse wie der Verkehrsausschuss sich intensiv mit der Frage beschäftigen, weil Klimaschutz keine One man-Show ist, sondern eine gesamthafte Verpflichtung", so Molterer.
Klimaschutzprojekte in Tschechien
Der Welt-Umwelttag soll gerade dieses Bewusstsein stärken. Zur Erreichung des Klimaziels seien alle Maßnahmen, wie auch flexible Mechanismen, gefragt. Mit Tschechien gibt es jetzt ein Abkommen zur Durchführung gemeinsamer Klimaschutzprojekte. Slowenien soll bald folgen. Österreich kann sich als Investor in den Nachbarländern Emissionsgutschriften anrechnen lassen. Es sei aber auch jeder einzelne zur Erreichung der Klimaschutzziele gefordert. Am heutigen Welt-Umwelttag stehen deshalb Infos über Wärmedämmung ganz im Vordergrund.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   Welt-Umwelttag 2002
 
 
 
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01.01.2010