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Droht am Vesuv Explosion wie vor 2.000 Jahren?  
  Am Vesuv droht nach Angaben italienischer Forscher eine Explosion wie vor fast 2.000 Jahren, als die Stadt Pompeji zerstört wurde. Demnach werden im Fall eines Ausbruchs giftige Gase und glühende Gesteinstrümmer in die Luft geschleudert.  
Zu Tal fließende Lavaströme seien hingegen nicht zu erwarten, berichteten die Experten des Nationalrates für Forschung in Rom, die den Vulkan mit Ultraschallgeräten untersucht haben. Eine Angabe zum Zeitpunkt eines möglichen Ausbruchs machten sie nicht.
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Die Zerstörung Pompejis
Beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus wurde Pompeji nicht von Lavaströmen, sondern von einem Ascheregen begraben. Tausende Menschen starben auf der Flucht an den giftigen Gasen, die sie eingeatmet hatten.

Zudem erstickten viele Menschen nicht im Ascheregen, sondern erlitten einen tödlichen Hitzeschock, wie Wissenschaftler anhand von Skelettfunden festgestellt haben: Schon die erste Eruptionswelle von 500 Grad heißen Gasen und Asche war demnach tödlich. Die Hitzewelle habe die Funktion lebenswichtiger Organe gestoppt und der Tod sei so schnell eingetreten, dass nicht einmal für schützende Reflexbewegungen Zeit geblieben sei.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Kaum Magma festzustellen
Das Innere des Vulkans sei vor allem mit Gasen gefüllt, deren Druck von thermischen Vorgängen unter dem Vulkan abhängen, fanden die Forscher nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur ANSA heraus.

Große Mengen an Magma - die gashaltige Gesteinsschmelze in den tieferen Bereichen der Erdkruste - seien hingegen nicht festgestellt worden, hieß es. Nach dem Austreten aus dem Vulkan erkaltet das Magma zu Lava.
Jüngere Studie findet riesigen Magmasee
Zumindest letzteres Ergebnis steht allerdings im Widerspruch zu jüngeren Ergebnissen italienischer und französischer Geologen: Wie das Forscherteam im vergangenen November in "Science" berichtete, befindet sich - nur acht Kilometer unter dem süditalienischen Vulkan - ein gigantischer Magmasee.

Die von den Wissenschaftlern entdeckte Magmaschicht bedeute aber nicht automatisch ein gesteigertes Ausbruchsrisiko, der Fund skizziere jedoch eine Zone möglicher vulkanischer Aktivitäten in der Zukunft, die man intensiv beobachten sollte.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
Der Vesuv - eine tickende Zeitbombe?
Verschiedene internationale Vulkanologen haben wiederholt vor einem Ausbruch des Vesuv in den kommenden Jahrzehnten gewarnt. So weisen die italienischen Forscher in ihrem Bericht darauf hin, dass das Fehlen von Magma im Vulkan die Gefährlichkeit eines Ausbruchs nicht mindert.
->   Informationen zum Vesuv beim "Global Volcanism Program"
Mehr zum Thema Vulkanismus in science.ORF.at:
->   Lauschangriff auf die "Feuerberge"
 
 
 
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01.01.2010