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Geruchssinn bestimmt Partnerwahl  
  Bei der Wahl des richtigen Partners orientieren sich Menschen unbewusst an Körperdüften - daher ist es auch wichtig, sein Parfüm selbst auszuwählen, da ansonsten Partner buchstäblich an der Nase herumgeführt werden könnten.  
Geruch repräsentiert Immungenetik
Diese Thesen erläuterte Manfred Milinski vom Max-Planck-Institut Plön am Dienstag in Münster: Instinktiv empfinde der Mensch denjenigen Körpergeruch als attraktiv, der sich stark vom eigenen unterscheide.

Dieser Geruchsunterschied lasse auch auf eine sehr verschiedene Zusammensetzung der Immungene schließen. Bei der Fortpflanzung ergebe sich dann aus beiden ein möglichst breites Schutzfeld gegen die Massen von Krankheitserregern, die auf den Organismus einströmen können.
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Partnerwahl
Im Forschungsbereich der Partnerwahl existieren zwei grundlegende Hypothesen: Jene der Homogamie ("gleich und gleich gesellt sich gern"), die eine Ähnlichkeit hinsichtlich Nationalität, sozioökonomischem Status, Bildungsniveau Alter, Rasse und Religionszugehörigkeit, aber auch der physischen Merkmale postuliert, und die Hypothese der Heterogamie ("Gegensätze ziehen sich an").

Präferenzen für einen Partner, der ein unterschiedliches Bouquet aufweist, würden daher die Hypothese der Heterogamie stützen. Allerdings schließt dies nicht aus, dass es hinsichtlich anderer Eigenschaften (soziale Herkunft, Bildung, andere biologische Merkmale etc.) trotzdem zur Homogamie kommen könnte
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Selbstgewählte Parfums stören nicht
Untersuchungen seines Instituts hätten zudem ergeben, dass zusätzliche künstliche Duftnoten wie Parfum diese Wirkung nicht wesentlich störten - wenn sie selbst gewählt sind. Suche sich eine Frau - oder auch ein Mann - den neuen Duft selbst aus, so wähle jeder unbewusst den, der die eigenen Duftnoten verstärkt, sagte Milinski am Rande seines Vortrags "Die Evolution der Partnerwahl" an der Westfälischen Wilhelms-Universität-Münster.

"Die Menschen erweitern immerhin seit mehr als 5000 Jahren ihren Duft mit Parfüm, sie stören ihn nicht", erläutert er. Was den eigenen Duft hingegen stören könnte und so potenzielle Partner buchstäblich an der Nase herumführe, sei das nicht selbst gewählte Parfümgeschenk.
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
->   Stiefkind der Sinne: Die Nase
->   Schönheit im Wandel der Geschichte
 
 
 
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01.01.2010