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Woche des Waldes: Größere wirtschaftliche Nutzung  
  Holz ist ein Rohstoff, der gerade in Österreich noch mehr genutzt werden sollte. Das sagte Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer bei der Eröffnung der Woche des Waldes. Derzeit werden nur zwei Drittel des Waldes, der jedes Jahr dazuwächst, wirtschaftlich genutzt. Die Waldwoche will mit Aktionen in ganz Österreich auf die Faszination Holz aufmerksam machen.  
Jede Sekunde wächst in Österreich ein Kubikmeter Holz. Von den in einem Jahr zuwachsenden 27 Millionen Kubikmetern werden gut 19 Millionen wirtschaftlich genutzt.
Molterer: "Nutzungspotential liegt weit höher"
"Das Nutzungspotential im Bereich der österreichischen Holz- und Forstwirtschaft liegt weit höher, ohne dem Prinzip der Nachhaltigkeit entgegenzuwirken", sagt Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer. "Ganz im Gegenteil. Wir brauchen die zusätzliche Nutzung sogar."
Qualität statt Quantität
Der Wald wächst im Schnitt um 7.000 Hektar mehr als in den vergangenen Jahren. Das neue Forstgesetz, das es seit zwei Wochen gibt, setzt deshalb auch mehr auf qualitativen Schutz denn auf quantitativen Schutz.

Die Energiefunktion des Holzes wird zunehmen, ist Minister Molterer überzeugt. Österreich ist mit 500 Biomasse-Fernheizwerken und 7.600 Hackschnitzel- und Pelletsanlagen schon jetzt Vorreiter, aber es wird noch neue Impulse bei den Kleinanlagen geben.
Trendwende
"Gerade in den letzten Monaten hat sich auch aufgrund der Energiepreisverschiebung ein neuer Impuls im Bereich der Kleinanlagen ergeben", sagt Molterer. "Seit längerer Zeit ist zum ersten Mal wieder eine Trendwende da, dass mehr Einzelfeuerungsanlagen auf Basis der Biomasse errichtet werden als auf Basis von Ölheizungen."
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Die Fichte als größte Gefahr für den heimischen Wald
Die größte Gefahr für den heimischen Wald kommt derzeit von der Fichte. Sie hat die Tannen und viele Laubarten verdrängt. Es laufen aber gerade in letzter Zeit verstärkt Bemühungen, die Vielfalt des Waldes mit mehr Laubholz zu stärken, sagt Elmar Hauk vom Bundesamt und Forschungszentrum für Wald, das auf 11.000 Beobachtungspunkten Daten für die Waldinventur erhebt. Die Waldinventur liefert Aussagen über Baumarten, Zuwachs und Schäden im Wald durch Wild.

"Die Tanne leidet stark unter Wildverbiss und dem vorherrschenden Anbau der Fichte", sagt Hauk. "Die Tannen, die nachwachsen, werden schnell vom Wild verbissen, da sie weichere Nadeln als die Fichte haben und deshalb lieber gefressen werden. Die Laubbäume leiden genauso, nur haben die Laubbäume eine stärkere Verjüngungskapazität und können daher überleben." Der Wildverbiss ist vor allem im Schutzwald ein Problem. Ein Drittel der Schutzwälder ist laut Waldinventur sanierungsbedürftig. Der ständige Zuwachs der bewaldeten Flächen kann dieses Problem nicht wettmachen.
->   Bundesamt und Forschungszentrum für Wald
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Stabile Luftsituation
Die Luftverschmutzung ist nicht mehr das Hauptthema, wenngleich die Baumkronen noch einiges abbekommen könnten. "Wir haben eine stabile Situation im Bereich der Luftverunreinigungen. Die Entwicklung bei den hausgemachten Problemen ist positiv - man denke nur an die Senkung der SO2 Emissionen", erklärte der Landwirtschaftsminister.

"Aber die Luftverfrachtungen bereiten uns zunehmend Sorgen, da gibt es gewisse Steigerungen", so Molterer weiter. Es gibt also noch keine Entwarnung bei der Schädigung. Der saure Regen scheint aber nicht mehr die große Bedrohung zu sein.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   www.lebensministerium.at
->   www.waldpaedagogik.at
 
 
 
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01.01.2010