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40.000 Menschen starben 2001 bei Katastrophen  
  Rund 40.000 Menschen starben im vergangenen Jahr bei Katastrophen - doppelt so viele wie im Jahr davor. Aus dem Welt-Katastrophen-Bericht des internationalen Roten Kreuzes geht hervor, dass die meisten Opfer die Entwicklungsländer beklagen.  
Zwar ereigneten sich nur ein Fünftel der Katastrophen in den armen Ländern, diese forderten aber mehr als die Hälfte der Todesopfer.
Überschwemmungen, Erdbeben, Lawinen
Insgesamt waren im letzten Jahr 170 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen, davon allein 19 Millionen von Erdbeben. Wie das Ö1-Morgenjournal berichtete, starben in Indien, El Salvador und Peru dabei 20.000 Menschen.

Fast 5.000 Menschen starben bei Überschwemmungen, fast 2.000 durch Stürme und ebenso viele durch extreme Temperaturen. Fast 9.000 Menschen kamen bei Unfällen ums Leben. 700 durch Lawinen oder Erdrutsche.
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Schäden im Wert von 73 Milliarden Euro
Nicht nur das menschliche Leid, auch die wirtschaftlichen Schäden sind groß. Jedes Jahr verursachen Katastophen rund 73 Milliarden Euro an wirtschaftlichen Verlusten.
->   Der Welt-Katastrophen-Bericht 2002
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Vorsorge könnte Menschen retten
Viel Leid könnte verhindert werden, wenn mehr vorbeugend getan würde, kritisiert die Leiterin der internationalen Hilfe des österreichischen Roten Kreuzes Martina Schloffer.

"Mit einfachen Wasserstandsanzeigern zum Beispiel und ein bisschen Einschulung wären Menschen in Afrika vor einer Überflutung gewarnt und könnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Das Rote Kreuz führt solche Programme durch. Es ist für uns aber viel einfacher, das Geld für riesige Hilfmaßnahmen zu bekommen, um die Leute aus der Überflutung zu retten, als dafür, den Schaden zu vermeiden", so Schloffer.
Ungleichgewicht bei Hilfsgeldern
Gefordert seien hier die Regierungen und die EU. Die EU gebe 98 Prozent ihrer humanitären Hilfsgelder für Katastrophen-Hilfe aus und nur 1,5 Prozent für Vorsorge. Viele Opfer könnten vermieden werden, wenn man mehr Gewicht auf Vorsorge legen würde, meinte Schloffer.
Vorsorge funktioniert ...
Beispiele beweisen, dass man rechtzeitig Vorsorge betreiben kann. In Vietnam etwa hat das Rote Kreuz wegen der Gefahr durch Wirbelstürme entlang der Küste 12.000 Hektar Magroven gepflanzt.

Als der Taifun Wukong vor zwei Jahren den Norden Vietnam heimsuchte, stoppten die Mangroven die Zerstörung. Kein einziger Mensch starb.
... wie auch lokale Hilfe
Als der Hurrican Mitch voriges Jahr in Kuba wütete, war keine internationale Hilfe notwendig. Fünf Menschen starben zwar, aber gute lokale Katastrophenpläne sorgten für die sichere Evakuierung von 700.000 Personen aus Havanna.

Bei der Überflutung in Mozambique vor zwei Jahren wurden die meisten Betroffenen von einheimischen Helfern geborgen. Mit geringen finanziellen Mitteln.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
->   Österreichisches Rotes Kreuz
->   Föderation des Internationalen Roten Kreuzes
->   science.ORF.at: WMO-Bericht 2001 - "Jahr der Extreme"
 
 
 
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01.01.2010