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Erste Europäische Mission zum Mond  
  Die Europäische Weltraumorganisation ESA bereitet derzeit den ersten europäischen Satelliten zum Mond vor. Der Mini Satellit mit 350 Kilogramm Gewicht soll Mond-Daten sammeln und eine neue Technik testen.  
Der neue Starttermin des Satelliten "Smart-1" wurde jetzt mit Ende Februar festgesetzt. Smart-1 steht für Small Mission for Advanced Research and Technology.

Der kleine Satellit hat eine besondere Technologie an Bord, schildert der Projektwissenschafter Gerhard Schwehm von der ESA. "Das ist ein neuer Antrieb, der optimal für interplanetare Missionen ist. Smart-1 ist der erste ESA Spacecraft, bei dem dieser Antrieb getestet wird." Das ist die erste Mission, bei der der neue Antrieb als Haupttriebwerk geflogen wird.
Ionen-Antrieb
Das neue Treibwerk - ein Ionen-Antrieb - verwandelt Sonnenlicht in Energie und lädt damit schwere Gasatome auf, die mit großer Geschwindigkeit vom Satelliten weggeschleudert werden. Der Wissenschafter Martin Tajmar von den Austrian Research Centers Seibersdorf erforscht derzeit, wie dieses Triebwerk ideal positioniert werden soll, damit die Solarzellen nicht beschädigt werden können.

Smart-1 wird auch wissenschaftliche Instrumente an Bord haben. Eine hochauflösende Mini-Kamera soll die Oberfläche des Mondes beobachten, zwei Spektrometer sollen sie analysieren.
Kleine Mission
"Smart-1 ist eine kleine Mission und die Instrumente sind auch viel kleiner als alle, die wir normalerweise fliegen. Wir können damit für die Zukunft austesten, wie man die Instrumente kompakter und kleiner bauen kann," meint Schwehm.

Bis zum Jahr 2005 sind nur drei Mondflüge geplant: neben der ESA hat Japan zwei Projekte in Vorbereitung, sagt David Southwood, der Direktor des Wissenschaftlichen Programms der ESA.
Testflug für Merkur
"Sie mögen sagen, wir fliegen jetzt 30 Jahre zu spät auf den Mond", meint Southwood. "Aber es ist eine neue Art zu reisen. Wir fliegen zum Mond, um noch viel weiter fliegen zu können." Denn der neue, besonders effiziente Antrieb soll für den im Jahr 2009 geplanten Flug zum Planeten Merkur verwendet werden.

Die Reise zum Mond ist sozusagen ein Testflug. Er soll aber auch Fragen beantworten, ob der Mond als Energielieferant der Zukunft denkbar ist und unter welchen Bedingungen eine Mondbasis gebaut werden könnte.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
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01.01.2010