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Unfruchtbare Paare: Die Frauen leiden am meisten  
  Angst, Depressionen, Aggressivität. - Das sind nur einige Erkrankungen, welche unfruchtbare Paare quälen. Laut einer neuen Studie haben die betroffenen Frauen zumeist doppelt so schwere Symptome wie ihre männlichen Partner.  
"Wir haben einen Fragebogen entwickelt, mit dem wir den Grad der psychischen Belastung durch den nicht erfüllten Kinderwunsch bei Frauen und Männern messen können. Auf Grund der Ergebnisse kann man auch bestimmen, ob eine psychotherapeutische Betreuung notwendig ist oder nicht", erklärt C. G. Peterson, In-vitro-Fertilisierungs-Expertin aus Ribeirao Preto in Brasilien.

Die Studie wurde auf dem bis 30. Juni in Wien statt findenden A Part-Kongress der privaten In-vitro-Fertilisierungsinstitute vorgestellt.
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Die Studie
Die Wissenschaftler testeten den Fragebogen (15 Fragen mit vier Schweregraden) an 509 Frauen und 481 Männern. 45 Prozent der Fälle von Unfruchtbarkeit waren auf Faktoren beim Mann, 48 Prozent auf bei der Frau vorliegende Umstände und sieben Prozent auf Gründe bei beiden Partnern zurückzuführen.
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Ein klares Ergebnis
Ganz klar stellte sich dabei heraus, dass Frauen durch Unfruchtbarkeit viel mehr unter Stress geraten als Männer.

35 bis 40 Prozent gaben zum Beispiel an, dass sie in ihrem Alltagsleben durch den nicht erfüllten Kinderwunsch beeinträchtigt seien. Bei den Männern waren es nur rund 20 Prozent.

Bei praktisch allen Fragen ergaben sich bei den Frauen höhere und stärkere Zustimmungsraten.

"Die Frauen leiden einfach stärker unter Infertilität. Sie brauchen auch mehr psychologische bzw. psychotherapeutische Hilfe," meint die brasilianische Expertin.
Neue Techniken der Reproduktionsmedizin
Bei dem Kongress werden die neuesten Techniken zur Steigerung der Effizienz der Methoden der modernen Reproduktionsmedizin präsentiert. Neben der Psychologie arbeiten die IVF-Spezialisten an neuen Methoden der Eizellgewinnung und der Kulturbedingungen für befruchtete Eizellen.

So werden immer häufiger neue Hormon-ähnliche Substanzen - Gonadotropin-Antagonisten - eingesetzt, um bei Frauen die Eizellproduktion zu verbessern.
->   European Society for Human Reproduction and Embryology
 
 
 
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01.01.2010