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Freier Sozialwissenschaftler in Wien |
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Depesche aus Al Hoceima |
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| | | Arbeiten an dem Videoessay "Grenzen: Reisen an die Peripherie Europas" haben mich gegenwärtig nach Al Hoceima, eine abgelegene Küstenstadt des marokkanischen Rif, geführt. Mir war mehrmals abgeraten worden, mich just zu dem Zeitpunkt, da "es los geht", auf Recherche in ein islamisches Land zu begeben. |
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Mittlereile ist es "losgegangen". Die Regierungen der USA und Großbritanniens haben ihren "präventiven Krieg" gegen den Irak begonnen. Die Spannung, die der Angriff auf den Irak in der lokalen Bevölkerung erzeugt, ist seit Donnerstag Morgen deutlich spürbar.
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Volle Cafes - gebanntes Starren auf die Bildschirme |
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Das marokkanische Fernsehen berichtet ständig. Ferner hat man in dieser multilingualen Region, in der man berber, arabisch, spanisch und französisch spricht, über das "parabol", die Satellitenschüssel, Zugang zur internationalen Berichterstattung.
Die Cafes sind gerammelt voll von Männern, die gebannt auf die Bildschirme starren. In diesem Königreich, in dem sich gemäßigte Moslems aber auch radikale Islamisten finden, ist die Bevölkerungsmeinung zur Gänze ablehnend.
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Graben zwischen "christlicher" und "islamischer" Welt? |
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Die Gefahr, dass die einseitige Aktion den Graben zwischen der "christlichen" und "islamischen" Welt nur tiefer aufreißen und Rachegelüste schüren wird, ist hier sehr real.
Indes wird mir hier, in dieser so anderen Welt, ein Ausmaß an Gastfreundschaft und Zuvorkommen zuteil, das mich, der ich aus einer so privilegierten Welt stamme, nur beschämen kann.
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