Host-Info
Otto H. Urban
Institut für Ur- und Frühgeschichte,
Universität Wien
 
ORF ON Science :  Otto Urban :  Wissen und Bildung 
 
Das älteste Marienheiligtum Österreichs?  
  Eines der ältesten, archäologisch belegten Marienheiligtümer Österreichs an der Via Sacra in Klein Mariazell (NÖ) wurde vom Bundesdenkmalamt zum Denkmal des Monats gekürt.  
Denkmal des Monats

Die im Zuge einer aufwendigen Restaurierung auch archäologisch untersuchte Marienkirche von Klein Mariazell, im westlichen Wiener Wald gelegen, wurde vom Bundesdenkmalamt als Denkmal des Monats gewählt.

Das ursprüngliche Benediktinerkloster wurde um 1136 von Markgraf Leopold III., dem Heiligen, als Stiftung der beiden Brüder Heinrich und Rapoto von Schwarzenburg aus dem Geschlecht der Haderiche, gegründet und von Mönchen aus dem bayerischen Kloster Nieder-Altaich errichtet. Das Kloster war für viele Jahrhunderte das geistige Zentrum im oberen Triestingtal.
Romanische Portale, spätbarocke Fresken

Die im Kern romanische Kirche weist zwei unterschiedlich gestaltete, spätromanische Portale auf. Das Bild seitlich zeigt das restaurierte Dreisäulenportal an der Nordseite, welches vermutlich um 1250 von Steinmetzen der Regensburger Domhütte geschaffen worden ist. Auf dem Logo ist das ebenfalls spätromanische, vierstufige Hauptportal zu sehen.

Die Kirche wurde mehrfach zerstört, etwa durch die Kumanen Mitte des 13. Jh.s und durch die Türken.

Die heute barockisierte Kirche zeigt in ihrem Inneren aufwendig restaurierte spätbarocke Fresken von Johann Bergl.
Kirchengrabungen des Bundesdenkmalamtes
 


Im Zuge der Ausgrabungen, die Johannes Offenberger von der Abteilung für Bodendenkmale des Bundesdenkmalamts durchführte, konnten auch die Reste der ursprünglichen Apsis sowie zahlreiche Umbauphasen und Bodennieveaus, eines davon mit einem spätgotischen Ziegelmosaik, erfaßt werden.
Stiftergrab
 


Die Grabstätte der beiden Stifter wurden, wie eine Inschrift auf einer Ziegelplatte vom 13. Mai 1609 zeigt, umgebettet worden. wobei die altzerbrochene Grabplatte wiederverwendet worden ist. Es ist heute in einem unter dem Chorraum liegenden Andachtsraum wieder aufgestellt.

Fotos des Bundesdenkmalamtes während der Ausgrabungen.
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Die Marienkirche heute
Das unter Joseph II. aufgelassene Kloster, welches heute Teil der Erzdiözese Wien (Dekanat Pottenstein) ist und vom Orden der "Herz Jesu Priester" (auch: Dehonianer, benannt nach dem
Gründer P. Leon Dehon) betreut wird, wurde von Kardinal Schönborn wieder eingeweiht.

Es liegt an der alten Pilgerstraße, der Via Sacra, die von Wien nach Mariazell führt.

Der neuangeführte Zubau sowie der Kirchenvorplatz entspricht, wie in der BDA-Homepage steht, "den heutigen Parametern und Anforderungen einer zeitgemäßen Denkmalpflege". Man wird sehen, wie sich diese in der Zukunft entwickeln.

Alle Fotos: Homepage Denkmalamt und Kleinmariazell
->   Bundesdenkmalamt - Denkmal des Monats
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->   Orden der Herz Jesu Priester - Dehonianer
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