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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
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Wissenschafts-Highlights 2000  
  Die Entzifferung der Erbsubstanz des Menschen, von Tieren und einer Pflanze ist die wichtigste wissenschaftliche Errungenschaft des Jahres 2000.  
Zu diesem Schluss kommt das renommierte Fachjournal "Science", das alljährlich die zehn Top-Ereignisse der Wissenschaftswelt kürt.
Volldampf für Gensequenzierung
Vor einem Jahr war nur das Genom eines einzigen vielzelligen Organismus vollständig bekannt, das des Fadenwurms Caenorrhabditis elegans. Im Jahr 2000 ist einiges dazugekommen: die Fruchtfliege (Drosophila) und die Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) sind entschlüsselt.
Den größten Rummel verursachte die Bekanntgabe der Entzifferung der menschlichen DNA im Frühjahr.
Neues aus den Proteinfabriken
An zweiter Stelle reiht "Science" die Erkenntnis, dass die Proteinfabriken der Zelle allein von der RNA, einem DNA-verwandten Molekül kommandiert wird. Damit fällt auch neues Licht auf die Theorie vom Ursprung des Lebens auf der Erde.
Die weiteren Entdeckungen werden von "Science" ohne Reihung aufgelistet.
Erste afrikanische Emigranten
Bis zu 1,7 Millionen Jahre alte fossile Schädel wurden in Dmanisi in Georgien gefunden. Sie könnten von den ersten Menschen stammen, die aus Afrika, der Wiege der Menschheit, ausgewandert sind.
Kunststoffelektronik
Elektrisch leitfähige Kunststoffe aus preisgünstigen, organischen Molekülen bildeten die Basis für viele technologische Errungenschaften. Eine Möglichkeit: Computer-Chip-Komponenten aus flexiblem Kunststoff.
Drei Forschern wurde für ihre Entdeckung leitfähiger Kunststoffe der Nobelpreis verliehen.
Wandelfähige Körperzellen
Die Überzeugung gerät zunehmend ins Wanken, dass einmal ausdifferenzierte Zellen sich in keine anderen Zelltypen mehr umwandeln lassen. Nicht nur embryonale Stammzellen zeigen eine erstaunliche Plastizität, wie verschiedenste Laborstudien des vergangen Jahres belegen. Das könnte zu neuen Reparaturstrategien bei Krankheiten führen.
Wasser im Sonnensystem
Vor nicht allzu langer Zeit könnte noch Wasser auf dem Mars geflossen sein. Außerdem gibt es überzeugende Hinweise auf einen Ozean auf dem Jupitermond Europa. Zu diesen Erkenntnissen kommt die Wissenschaft anhand von Bildern der Mars-Sonde-Orbiter. Spekulationen auf Leben auf dem Mars erblühen erneut.
Flaches Universum
Die bis jetzt detaillierteste Karte der Frühzeit des Universums wurde erstellt. Mithilfe der Ballons "Boomerang" und "Maxima", die mit Mikrowellendetektoren das Nachleuchten des Urknalls registrieren, konnten Forscher errechnen, dass das Universum flach ist, das heißt, ohne Kurve für Raum und Zeit.
Rendezvous mit einem Asteroiden
Der Asteroid Eros enthält eine der primitivsten Materien des Sonnensystems. Das konnte mit der Raumsonde NEAR festgestellt werden, die das Weltallgestein knapp sechs Monate lang umkreiste. Wahrscheinlich sind Eros und ähnliche Asteroiden daher die lange gesuchte Quelle der am häufigsten auf der Erde eingeschlagenen Meteoriten.
Merkwürdige Quanten
Die Grenze zwischen der Quantenwelt und der "klassischen" Welt beginnt sich aufzulösen. Nicht nur winzige Teilchen wie Elektronen können so verblüffende Eigenschaften haben, wie an zwei Orten gleichzeitig zu sein. Auch auf einer größeren Skala konnten im Jahr 2000 die eigenartigen Phänomene der Quantentheorie beobachtet werden (die übrigens heuer 100 Jahre alt geworden ist).
->   100 Jahre Quantenphysik
Andockstellen der Zelle
Die Rolle von Rezeptoren, den "Andockstellen" der Zelle, wird immer besser verstanden. Varianten von Hormonrezeptoren vermitteln Prozesse wie z.B. den Cholesterinstoffwechsel oder die Fettsäureproduktion. Andere Varianten sind an der Entstehung von Krankheiten wie Diabetes beteiligt.
Über drei der zehn wichtigsten Forschungsergebnisse des Jahres 2000 lesen Sie:
->   Das Buch des Lebens
->   Out of Africa vor 1,7 Millionen Jahren
->   Am Anfang war die RNA
 
 
 
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